VOLLGUT

ENTWICKLUNG DER BETRIEBS- UND LAGERFLÄCHEN DER EHEMALIGEN KINDL BRAUEREI NEUKÖLLN

Wir sind das Vollgut.

Das Vollgut ist der größte und älteste Gebäudekomplex der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln. Mehr als zur Hälfte unterirdisch in die Rollberge gebaut, ist es aufgrund seiner Größe dennoch gut in jedem Stadtplan sichtbar. Immobilienwirtschaftlich gesprochen ist das Vollgut der letzte, “noch nicht entwickelte” Teil der ehemaligen Kindl-Brauerei. Ein Zustand, der sich dank des derzeitigen Eigentümers, der Stiftung Edith Maryon, erhalten konnte und gleichzeitig in immer schärferem Kontrast zu seinem städtischen Umfeld steht, das zunehmend durch rapide Aufwertungsprozesse geprägt ist.

Um das Gebäude nachhaltig für die Zukunft zu sichern, ergreifen wir Nutzer:innen jetzt die Initiative: Wir wollen ein 99-jähriges Erbbaurecht übernehmen, das Gebäude behutsam sanieren, neue Nutzungen hinzugewinnen und so ein Stück Innenstadt gemeinwohlorientiert entwickeln. 

Wir wollen eine innerstädtische Gewerbeimmobilie grundsätzlich anders behandeln, als dies nach der ertragsmaximierenden Logik herkömmlicher Immobilienentwickler geschieht. 

Mit der Immobilie kann nicht mehr spekuliert werden. Der Boden befindet sich im Eigentum der Stiftung Edith Maryon. Das 99-jährige Erbbaurecht, das wir anstreben, soll so viel ideellen Mehrwert schaffen wie möglich, bei dem geringsten nötigen Einsatz an Investition und Ertrag. Für uns steht im Vordergrund, was in und mit der Immobilie gemacht werden kann, nicht, was sich durch sie einnehmen lässt.

Spätestens mit der Pandemie 2020 – 2022 ist aufgefallen, dass die Fokussierung auf Verkaufsflächen in Innenstädten in eine Sackgasse geführt hat. Was lässt sich aber anders machen? Welche Gewerbe brauchen wir in der Innenstadt und welche innerstädtische Entwicklung finden wir lebenswert? Wir haben dazu eine Liste an Kriterien entwickelt und machen der Stadt ein Angebot. Wir wollen eine gute Mischung aus Kunst, Kultur, Bildung, Sport, Handwerk, Produktion und lokalen Kleingewerben schaffen.

Wir arbeiten mit dem, was wir vorfinden, sozial, ökologisch und ökonomisch.

Derzeit wird das Vollgut ca. zur Hälfte genutzt, während die andere Hälfte leer steht. Die alten Lagerhallen für Bier haben keine Flucht- und Rettungswege, keinen Strom, kein Licht und kein fließendes Wasser. Die Nutzer:innen, die schon da sind, haben die zugänglichen Teile des Gebäudes in eigener Kraft aufgeräumt und ausgebaut. Gemeinsam mit der TRNSFRM eG wurde nun ein Plan entwickelt, wie das Gebäude als Ganzes renoviert und weiteren Akteuren zugänglich gemacht werden kann.

Ökologisch stellen Gebäude den größten Rohstoffspeicher unserer Zivilisation dar. Die Bauwirtschaft ist in Kubikmetern der größte Ressourcenverbraucher aller Wirtschaftssektoren. Wir haben uns bemüht, jeweils ein “best match” zwischen Nutzung und Raum zu finden, um Abbruchabfälle zu vermeiden. Das, was wir nun noch umbauen müssen, bauen wir zirkulär.

Ökonomisch ist das Vollgut ein Zufluchtsort für Akteure, die andernorts in der Stadt keinen Raum mehr finden. Durch das Prinzip der Kostenmiete und die Suche nach alternativer Finanzierung, wollen wir versuchen, dass es so bleibt. Doch das soll nicht nur den Nutzer:innen im Vollgut zugute kommen:

Wir geben weiter. 

Immobilienprojekte werfen langfristig Gewinne ab. Neben den nicht-finanziellen Werten, die wir erwirtschaften, lassen wir Andere auch an den finanziellen Gewinnen auf drei Arten teilhaben: 

  1. Durch das Erbbaurecht wird ein Teil der Investition (für den Boden) durch die Stiftung Edith Maryon übernommen. Dafür zahlen wir einen Erbbauzins, mit dem die Stiftung wirtschaften und weitere Projekte ermöglichen kann.
  2. Die Vollgut-Gruppe verpflichtet sich darüber hinaus freiwillig, aber verbindlich, einen Teil ihrer langfristigen Überschüsse, die in ca. 30 Jahren nach Rückzahlung der Baukredite entstehen, für gemeinwohlorientierte Immobilienprojekte abzugeben.
  3. Im Hier und Jetzt agiert die Gruppe solidarisch, indem die Miete je Quadratmeter einen kleinen Aufschlag enthält. Von diesem Aufschlag werden finanziell schwächere Initiativen unterstützt.

Wir sind Community.

Die TRNSFRM eG arbeitet als professionelle gemeinwohlorientierte Bauträgerin gemeinsam mit den Nutzer:innen. Seit anderthalb Jahren planen wir in einem bottom-up Prozess die Zukunft des Gebäudes: Welche Werte und Ziele sind uns wichtig? Wie wirken wir auf unser Umfeld und können einen sinnvollen Beitrag leisten? Wer passt zur Gruppe oder ergänzt das Bestehende? Wie organisieren und finanzieren wir uns? Wer hat welchen Flächenbedarf und wie kann das mit den geringsten Umbaumaßnahmen erfüllt werden? 

Das Ergebnis transformiert auch die TRNSFRM eG: Es wird eine neue Vollgut eG gegründet werden, in die wir einen Teil unserer Mitarbeitenden und Expertise einbringen, die aber den Nutzer:innen selbst gehört.

Auch Sie können Teil unserer Community werden!

Um das Vorhaben zu verwirklichen und auf sichere Füße zu stellen, suchen wir nach weiteren Beteiligten und Unterstützung. Die Baupreise sind hoch und die Zinsen sind es auch. Deshalb suchen wir nach Wegen alternativer Finanzierung. Privatvermögen befinden sich in Deutschland und weltweit auf einem Rekordniveau. Bei uns kann Geld relativ sicher und mit einem Mehrwert für das Gemeinwohl angelegt werden. Wir suchen:

  • Nutzungsinteressent:innen, die einen nennenswerten Beitrag an Eigenkapital leisten können, um diejenigen zu unterstützen, die das nicht können.
  • Nennenswertes Anlagevermögen in Form von Gesellschaftsanteilen.

Kleinere Anlagebeträge in Form von Direktkrediten, am besten direkt hier.

Wir sind schon da:

Lage: Zentrum Berlin-Neukölln

  • eines der meist dicht-besiedelten Stadtzentren Deutschlands
  • gute infrastrukturelle Anbindung innerhalb des Stadtrings
  • Bevölkerungsstruktur mit 160+ Nationalitäten, großen Einkommensunterschieden und Bildungsniveaus
  • Steigerung BORIS von 2012 bis 2022: 941 %

Nutzung & Potenzial

  • 30.000 qm BGF unterirdisch in alten Brauereikellern, 10.000 qm BGF Aufstockungspotenzial
  • Derzeit 50 % in Nutzung, Rest zu entwickeln
  • Kunst, Kultur, Bildung, Sport, Handwerk, Kleingewerbe und Produktion
  • Etablierte Organisationen, starke Communities
  • Baugenehmigung für Keller vorhanden, Aufstockung in Planung

Ausblick

  • Planung und Vorbereitung 2015 – 2023
  • Finanzierung & Erbbaurecht 2023
  • Sanierung und Umbau 2024 – 2026

Für noch verfügbare Flächen werden Nutzungen im Bereich Produktion, Bildung, Sport, Kunst & Kultur sowie Gastronomie angestrebt. Aus genehmigungsrechtlichen Gründen sind weitere Versammlungsstätten  jedoch ausgeschlossen.

Da es sich um ein durch die Nutzer:innen getragenes Gewerbeprojekt handelt, sind die Nutzer:innen auch Gesellschafter:innen bzw. Mitglieder in der zu gründenden Gesellschaft und erfordern somit den Erwerb von bestimmten Anteilen. Sollte einer der verfügbaren Flächen zu deinem Vorhaben passen, ein Erwerb von Anteilen aus finanziellen Gründen jedoch nicht möglich sein, sprich uns an – wir prüfen gerne, ob die Möglichkeit einer Miete ohne Beteiligung für die Fläche besteht. 

Weitere Angaben zu den verfügbaren Räumen findest du in den folgenden Exposés. Bei weiteren Fragen oder einer Besichtigung melde dich gerne unter info@trnsfrm.org oder stell direkt eine Raumanfrage unter folgendem Button. Eine Besichtigung ist allerdings erst nach Prüfung deiner Raumanfrage möglich.

VERFÜGBARE GEWERBEFLÄCHEN

Im Auftrag der
Förderungen

Das Vorhaben „Vollgrün – Zisterne und Freiflächengestaltung“ (Projektlaufzeit: 09/2019 bis 03/2023) wird im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus den Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen: 1286-B6-B).